Datum: 30. Juni 2022, 17:00 Uhr
Ort: Hybride Veranstaltung, Zoom und Weblaw AG, vor Ort: Schwarztorstrasse 22, 3007 Bern (10 Min. zu Fuss vom Bahnhof)
Virtuelle Teilnahme: Für die virtuelle Teilnahme wird der Link am Tag der Veranstaltung versendet.
Immer mehr Unternehmen wollen biometrische Daten der Kundinnen und Kunden nutzen, sei es für die Identifizierung beim eBanking oder beim bargeldlosen Einkauf. Versicherer überlegen bereits, die Stimmen der Anrufenden auswerten zu lassen, damit ihre Callcenter auf die Stimmung der Betreffen-den vorbereitet sind. Unabdingbar wird zudem die Gesichts- und Spracherkennung für das hochautomatisierte Fahren mit KI-Technologien sein. Da stellt sich die Frage, wie ist die vermehrte Nutzung biometrischer Daten im Alltag einzuordnen? Kann beispielsweise der Weg bis hin zur flächendeckenden Gesichtserkennung führen, wie dies bereits in China praktiziert wird? Diesen Trend wollen wir aus unternehmerischer, technologischer und datenschutzrechtlicher Sicht beleuchten.
Das Software-Unternehmen [!] DEEPIMPACT programmiert für Kundinnen und Kunden Tools zur Gesichtsidentifikation. Christian Fehrlin, CEO und Firmengründer berichtet, wo der technologische Einsatz für ihn aus unternehmerischer Sicht sinnvoll ist und wie bei der Entwicklung der entsprechenden Programme die datenschutzrechtlichen Vorgaben umgesetzt werden.
Ausgehend vom aktuellen Forschungsstand gibt Prof. Dr. rer. nat. Thilo Stadelmann einen Überblick über die technische Funktionsweise der biometrischen Verfahren in Verbindung mit KI-Technologien. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit diesen Technologien und erläutert, wo beim Einsatz von Gesichts-, Stimm- und Spracherkennung die grossen Chancen und Risiken liegen.
Dr. iur. Nula Frei und Sophia Rovelli, MLaw, von der Universität Freiburg i.U. sind Mitautorinnen der interdisziplinären TA-SWISS-Studie: «Stimm-, Sprach- und Gesichtserkennung». Sie erläutern, unter welchen normativen Voraussetzungen Private und Behörden die Stimmen, Sprachen und Gesichter der Bürgerinnen und Bürger analysieren und nutzen dürfen. Und sie haben sich mit der Frage beschäftigt, ob die Schweizer Rechtsgrundlagen ausreichen, um die Bevölkerung bei der Anwendung biometrischer Verfahren in ihren Persönlichkeits- und Grundrechten zu schützen.
Das Programm:
Begrüssung, Einleitung und Moderation | Yvonne Prieur, Juristin und Gesundheitswissen-schaftlerin, Vorstandsmitglied Datenschutz-Forum Schweiz. |
Biometrie: ein nützliches Identifikationsmittel | Christian Fehrlin, CEO und Inhaber der Software-Firma [!] DEEPIMPACT in Winterthur. |
Funktionsweise, Chancen und Risiken von biometrischer Gesichts- und Stimmerkennung
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Prof. Dr. rer. nat. Thilo Stadelmann, Leiter For-schungszentrum CAI und Leitung Computer Vision, Perception and Cognition Group an der ZHAW School of Engineering. |
Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Nutzung von-Stimm-, Sprach- und Gesichtserkennungstechnologien | Dr. iur. Nula Frei, Oberassistentin an der Universi-tät Freiburg, Institut für Europarecht und Sophia Rovelli, MLaw, Diplomassistentin am Lehrstuhl für Europarecht, Völkerrecht und Öffentliches Recht, Universität Freiburg i.Ue.. |
Anschliessend Apéro |