Datum: 17. Juni 2021, 17:00 Uhr
Datenschutz im Fahrzeug der Zukunft
Moderne Autos erzeugen heute schon eine Fülle von Daten. Beim hochautomatisierten Fahren kommt zur Datenmenge hinzu, dass das Auto seine gesamte Umgebung erfasst, um sich auch mit Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) sicher auf den Strassen zu bewegen. Dabei steht aus datenschutzrechtlicher Sicht eine Vielzahl von Fragen im Raum, beispielsweise, ob und wie das hochautomatisierte Fahrzeug die personenbezogenen Daten der Fahrzeuginsassen sowie der anderen Verkehrsteilnehmer erfasst, bearbeitet und speichert. Wohin die Reise in das «vernetzte Fahren» führt, prognostizieren wir aus technologischer und datenschutzrechtlicher Sicht.
Ausgehend vom aktuellen technischen Forschungstand der Automobilbranche erläutert und prognostiziert Dr.-Ing. Christian Müller, inwieweit personenbezogene Daten im Fahrautomatisierungssystem der Fahrzeughersteller, in den eingesetzten Produkten (Kameras, Radar- und Lidar-Systeme) und in der Kommunikation bis hin zum Monitoring verarbeitet werden. Er beschreibt, wie sie vor Cyberangriffen am besten zu schützen sind. Der Ingenieur leitet das Kompetenzzentrum Autonomes Fahren am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz.
Dr. iur. Andreas Sesing ist Geschäftsführer des Instituts für Rechtinformatik an der Universität des Saarlandes und Lehrbeauftragter der Fachhochschule Südwestfalen. Als Wissenschaftler forscht er regelmässig im Bereich der KI. Der Jurist richtet aus deutscher Perspektive sein Augenmerk auf die datenschutzrechtlichen Anforderungen beim Einsatz von KI-Anwendungen in hochautomatisierten Fahrzeugen und setzt sich mit den Anforderungen und Instrumenten auseinander, welche die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und die in Deutschland geplante Fortschreibung des Strassenverkehrsgesetzes (StVG) vorschreibt.
Nach geltendem Recht ist der/die Halter/in in der Schweiz datenschutzrechtlich verantwortlich für die im Fahrzeug eingesetzten Produkte. Lic. iur. EUMAHP Yvonne Prieur geht der Frage nach, ob diese Vorschrift bei hochautomatisierten Fahrzeugen sich mit dem Inkrafttreten des revidierten DSG ändert und schätzt anhand von skizzierten Beispielen ein, ob Regelungsbedarf besteht. Die Juristin und Gesundheitswissenschaftlerin ist externe Dozentin der ZHAW und richtet ihren Forschungsschwerpunkt auf neue Technologien und publiziert regelmässig.
Das Programm:
Begrüssung, Einleitung und Moderation | Christoph Hofer, Rechtsanwalt, Vorstandsmitglied Datenschutz-Forum Schweiz |
Welche Systeme benötigen beim hochautomatisierten Fahren personenbezogene Daten? | Dr.-Ing. Christian Müller, Leiter des Kompetenz-zentrums für Autonomes Fahren am Zentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken. |
Datenschutz beim hochautomatisierten Fahren – Regulatorischer Rahmen im europäischen und deutschen Recht | Dr. Andreas Sesing, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Geschäftsführer des Instituts für Rechtsinformatik, Universität des Saarlandes |
Erfordert das hochautomatisierte Fahren in der Schweiz neue Datenschutzregeln? | Lic. iur. EUMAHP Yvonne Prieur, externe Dozen-tin an der ZHAW, Vorstandsmitglied Datenschutz-Forum Schweiz |